Profil des Sonderforschungsbereichs 871

Die Instandsetzung (Regeneration) von komplexen Investitionsgütern wie Flugtriebwerken, Windenergieanlagen oder Schienenfahrzeugen verursacht einen erheblichen Anteil der Betriebskosten. Um diesen Anteil zu reduzieren, müssen Regenerationsprozesse und Reparaturverfahren effizienter gestaltet und Ressourcen eingespart werden.

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 871 „Regeneration komplexer Investitionsgüter“ erforscht seit 2010 die wissenschaftlichen Grundlagen der Regeneration: Einerseits werden neue Reparaturverfahren entwickelt, die die funktionalen Eigenschaften der einzelnen Komponenten des Investitionsgutes wiederherstellen oder wo möglich sogar verbessern. Andererseits werden Methoden entwickelt, die den funktionalen Nutzen regenerierter Komponenten und ganzer Investitionsgüter modelbasiert bewerten. Auf Grund dieser modellbasierten Bewertungen werden regelbasiert Entscheidungen über die anzuwendenden Regenerationsverfahren getroffenen, wobei die Entscheidungskriterien aus dem Nutzen für den Kunden abgeleitet werden.

Als Anwendungsbeispiel dienen zivile Flugzeugtriebwerke, da die Module und Komponenten von Triebwerken eine hohe Komplexität hinsichtlich der technischen Wechselwirkungen untereinander sowie zu den Einsatz- und Umgebungsbedingungen aufweisen. Die dabei entwickelten Erkenntnisse und Methoden können auch auf andere komplexe Investitionsgüter, wie stationäre Gasturbinen, Windenergieanlagen und Transformatoren für Schienenfahrzeuge übertragen werden.

 

Die Zielsetzung des SFB 871 erfordert eine Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nicht nur aus den ingenieurwissenschaftlen Bereichen, sondern auch aus den Bereichen  der Produktentwicklung/- auslegung, Produktionstechnik und Betriebswirtschaft. An dem SFB 871 beteiligen sich 12 Institute aus drei Fakultäten der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (LUH), das Laser Zentrum Hannover sowie ein Institut der Technischen Universität Braunschweig.